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Intarsie
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Intarsie

Sanierung und Neubauerweiterung Wohnhaus Bartholomäy

Bauherr: Familie Bartholomäy
Planung/Bauleitung/Innenarchitektur: fabi architekten bda, Regensburg
Mitarbeiter: Nina Fabi, Kristina Binder, Christina Engelmann
Statik: Orthuber&Partner, Regensburg

Planungszeit: 10.2012 – 12.2013
Bauzeit: 04.2014 – 07.2015
Wohnfläche: neu 185 m²
Kosten (300/400): 2.850 €/m²

Veröffentlichungen/Auszeichnungen:

Unser bereits zweites Gebäude in der Regensburger Ganghofersiedlung, welche in den 1930-er Jahren unter den Nationalsozialisten als „Siedlung Göring-Heim“ für Angehörige der Messerschmidtwerke erbaut wurde.

Die stark sanierungsbedürftigen Siedlungs-Häuser sollen im Zuge eines Bebauungsplans – mit zwangsläufig einhergehender Umwälzung der Sozialstruktur - neu revitalisiert werden. Die Siedlung war bisher architektonisch fast unverändert erhalten geblieben und steht unter Ensemble- und Denkmalschutz. Die einfachen Satteldach-Einfamilienhäuser mit ca. 80 qm Wohnfläche können zur Vergrößerung der Wohnfläche um einen erdgeschossigen Anbau erweitert werden. Die Spannung zwischen historischem Erbe und aktueller Gegenwart bestimmt auch den Entwurf für Sanierung und Neubauerweiterung.

Um das Bestandshaus in seinem eigenständigen Gesamtausdruck nicht zu schwächen wurde die Fuge zwischen Bestand und Neubau mit einer Spiegelfläche belegt. Somit entsteht eine starke Trennung der beiden Baukörper. In der Eingangsebene wird die angrenzende Siedlungsstraße wiedergespiegelt,- rückwärtig reflektiert sich das Grün des Gartens. Der Neubau ruht als einfache Holzbox zurückhaltend und eigenständig neben dem Bestand. Die Fassade aus horizontalen unbehandelten Eichenholzbrettern wird durch unterschiedliche Brettbreiten und Tiefenebenen zusätzlich akzentuiert und flächenmäßig gegliedert. Wie eine Art Intarsie übergreifen die Strukturen die quadratischen Fenster.

Das Eichenholz der Fassade des Neubaus zieht sich auch thematisch in den Innenraum. Der Entwurf der Einbau-Möbel prägt den Grundriss von Anfang an stark, da diese die einzigen Raumbegrenzungen im Neubau bilden. Dem Eingang zugeordnet, liegt als Vermittler zwischen Bestand und Neubau, ein hölzernes Treppenmöbel als „Raum im Raum“ mit Stauraum für Kleinutensilien und Tageslicht von oben. Von dort aus gelangt man in die Küche und das Esszimmer des Neubaus. Die Küche mit dem kleinen alkovenartigen Sitzplatz aus Eichenholz – mit Blick zum Eingang – ist nur durch Küchenmöbel begrenzt und mittels einer Theke zum Esszimmer geöffnet. Das große Eichenholzmöbel, welches sich von der Küche über das Esszimmer in das Wohnzimmer erstreckt, bildet das räumliche Rückgrat und ermöglicht die halboffene Trennung der drei Bereiche Kochen, Essen und Wohnen. Durch die unterschiedliche Höhenstaffelung und die differenzierte Durchlässigkeit des Möbels werden interessante Raumstimmungen geschaffen. Die Nutzungsbereiche werden durch einen durchgehenden neutralen grau-braunen Spachtelestrich als Bodenbelag geeint.

Der Bestand wurde behutsam den Originalplänen und Fotos folgend saniert. Der kleinteilige Bestandsgrundriss wurde weitgehend belassen. Hier sind Eingang und die Individualräume wie 3 Kinderzimmer, Schlafzimmer, 2 Bäder untergebracht. Im Bestand wurde ein Eichen-Dielenparkett verlegt. In den Bädern und im Eingangsbereich wurde ein grün-brauner schwedischer Kalkstein (Ölandstein) als Bodenbelag verwendet.

Die Haustechnik umfasst neben einer Gasbrennwert-Therme, eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und ein KNX-System.

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