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Juventuti Christianae
Juventuti Christianae

Juventuti Christianae

Sanierung Mädchenrealschule Niedermünster mit Kloster

Bauherr: Provinzialat der Armen Schulschwestern, München
Planung/Bauleitung: fabi architekten bda, Regensburg
Mitarbeiter: V. Lemberger, J. Geigenberger, Th. Kautnik
Künstlerische Gestaltung Eingang: Atelier R. M. Weber, Grafing
TGA- Planung: Brühning&Zehetmayr, Weissenfeld
Statik: Graml & Seitz, Regensburg
E-Planung: IB Schicho, Regensburg

Planungszeit: 06.2010 – 12.2011
Bauzeit: 04.2012 – 12.2012
Nutzfläche: 4.650 m²

Veröffentlichungen/Auszeichnungen:

  • Anerkennung Architekturpreis 2013

Im Herzen der Altstadt Regensburgs (Unesco Weltkulturerbe), direkt neben dem Dom-Areal, liegt das Gebäudeensemble der Armen Schulschwestern. Als wichtiger historischer Stadtbaustein bilden die insgesamt 5 denkmalgeschützte Gebäudeteile mit der angrenzenden Niedermünsterkirche einen geschützten Innenhof. Bereits vor über 1.000 Jahren war Niedermünster ein Stift von Kanonissinnen. 1597 wurde die Klosterschule der „Congregation Notre Dame“ gegründet. Theresia Gerhardinger gründete 1834 die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, welche ab 1854 eine private Volksschule und eine Höhere Töchterschule betrieb. Die Große Nachfrage machte bald Erweiterungsbauten nötig. So entstand 1857 der Internatstrakt („Gerhardingerbau“) und 1903 die Schulerweiterung mit neubarockem Turm und Jugendstiltreppenhaus durch Architekt Heinrich Hauberrisser. Heute beherbergt die Mädchenrealschule ca. 380 Schülerinnen von der 5. bis zur 10. Klasse.

Haupt-Ziele der Sanierungsmaßnahme waren:

  • die Qualität der denkmalgeschützten Bausubstanz zu sichern und zu erhalten
  • die Gebäude energetisch und haustechnisch zeitgemäß aus zu statten
  • den vorbeugenden Brandschutz und die Flucht-& Rettungswegsituation deutlich zu verbessern
  • neue Klassenzimmer zu generieren und vorhandene Klassenzimmer an den aktuellen Stand der Technik anzupassen
  • dem sich ändernden Bedarf des Klosters folgend, neue Wohnbereiche und neue Schwesternzimmer zu schaffen

Sanieren bedeutet „heilen“ – dieser Grundgedanke bildete den Leitfaden für den Entwurfsprozess. Dies bedeutete für uns Wahrung der historischen Qualitäten unter gleichzeitiger Integration eines zeitgemässen schul- u. haustechnischen Standards. Architektonisch war das Ziel, die heterogenen baulichen Elemente, aus denen der Komplex im Laufe seiner traditionsreichen Geschichte gewachsen war, zu einem stilistisch stimmigen Ganzen zu fügen ohne dabei die einzelnen Baualtersstufen in ihrer Qualität zu schwächen. So wurden beispielsweise im äußeren Erscheinungsbild die einzelnen Gebäudeteile einem differenziert abgestuften Farbkonzept folgend harmonisiert. Neue Elemente wurden bewusst einfach gestaltet und setzen weitgehend auf die Wirkung elementarer Formen, Farben und Materialien wie bemaltes Glas, Eichenholz, Messing, Bronze und Kalkstein. Die künstlerische Gestaltung der neuen Eingangspforte konnte mit dem Bildhauer R.M. Weber und der traditionsreichen Mayer`sche Hofkunstanstalt in München realisiert werden.

Auch in logistischer Hinsicht war die Sanierung ein Kraftakt. Im komplett laufenden Schul- u. Klosterbetrieb wurden auf 6.500 m² Bruttogeschossfläche ca. 300 Fenster, 55 Innentüren, 550 m² Bodenbeläge, 3.200 m² Fassadenfläche und 1.200 m² Dachflächen mit Dachkonstruktion erneuert. Neben einer detailgenauen Planung garantierten die feingliedrige Ablaufplanung und eine perfekte Baustellenorganisation die termingerechte Umsetzung der Baumaßnahme.

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