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Ausbaukonzept für die neuen Dekanatsräume im Alumneum in Regensburg

Bauherr: Evang. Luth. Gesamtkirchengemeinde
Adresse: Am Ölberg 2 in 93047 Regensburg
Planung/Innenarchitektur: fabi architekten bda, Regensburg
Mitarbeit: Hanna Markgraf, Linda Dwinger
Projektanten: Ing. Büro G. Meyer (ELT-Ingenieur); Kugler + Kerschbaum (Statik)

Planungszeit: 07.2018 – 01.2019
Bauzeit: 04.2019 – 10.2019
Nutzfläche 200 m²
Kosten: k.A. €

Video Auszeichnung Best Workspaces 2022:

Veröffentlichungen:

Der viergeschossige Walmdachbau präsentiert sich als ein Konglomerat aus Jugendstil und Neurenaissance. Der Begriff Alumneum stammt aus dem Lateinischen, in dem das Wort Alumnus „der Zögling“ bedeutet. Es beschreibt ein zu einem Gymnasium, in diesem Falle dem danebenliegenden „Gymnasium Poeticum“, dazugehöriges Schulheim für die in erster Linie gehobene Schicht. Heute würde man dieses Zöglingsheim als Internat bezeichnen.

Ab 1967 waren durch die Protestantische Alumneumstiftung hier Studentenwohnheime untergebracht bis schließlich die evangelische Landeskirche das Gebäude der Stiftung abkaufte und ab 1981 unter der Leitung des Architekten Rudolf Hohenthanner die alte Substanz über drei Jahre hinweg umfassend renovierte und mit kirchlichen Ämtern, Diensten und Archiven neu belebte. Seit 2011 ist das Alumneum nun im Besitz der Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Regensburg, die hier unterschiedliche Einrichtungen einer kirchlich- diakonischen Hausgemeinschaft untergebracht hat.Es sollte nun zusätzlich das Dekanat als Hauptsitz des Dekans mit den dazugehörigen Büro-und Verwaltungsräumen untergebracht werden. Zusätzlich soll ein Begegnungsraum mit Bibliothek als gemeinsamer Treffpunkt und zum Austausch einladen, in dem auch der gesamte Buchbestand des Dekanats untergebracht werden sollte.

Die historische Grundsubstanz im Bereich der Einbauten, sowie die Rohbau Grundstruktur musste als Vorgabe durch das Denkmalamt erhalten bleiben. So bilden die bestehenden dunklen Holzvertäfelungen, sowie die grün gehaltenen Innentüren mit den historischen Zargen den Grundtenor.

Die evangelische Kirche will sich mit den neuen Dekanatsräumen gleichzeitig modern und traditionell präsentieren.

Insgesamt sollten die Räume und die gesamte Möblierung hell, licht,filigran und freundlich gestaltet werden um einen Ausgleich zu den eher dunklen gehaltenen bestehenden Einbauten und der teilweise schlechten Belichtungssituation im Erdgeschoß, inmitten der mittelalterlichen engen Struktur zu schaffen. Der stärkste Eingriff in die bestehende Wandstruktur ist ein großes Sitzfenster zwischen Bibliothek und Flur um Tageslicht hereinzulassen und um die interne Kommunikation zu fördern. Außerdem wurde ein großer Saal in 2 Büroräume geteilt. Dabei wurde die Trennwand im Bereich des histor. Stucks als filigranes Glasschwert ausgeführt.

Der Erschließungsflur, der gleichzeitig als Haupteingang, Garderobe und Wartebereich genutzt wird, bildet die neue Visitenkarte des Dekanats. Ein großer Schrank ( für Garderobe, Büromaterial, Postfächer und Elektro-EDV-Verteilung ) und eine Sitzbank sollen Bestandteil der Flurmöblierung werden und diesen gleichzeitig gestalterisch aufwerten. Um bei der schmalen Raumproportion den Flur durch die großen Möbeleinbauten nicht zu erschlagen, wurden die Möbeloberflächen durch lineare Lamellenfronten aufgelöst und so eine differenzierte Oberflächenstruktur mit Tiefenwirkung erzeugt. Die Materialität von weißgeölter Eiche vermittelt einen wertigen, beständigen und traditionellen Charakter. Die Bestandsbürotüren wurden mit mattierten Lichtausschnitten versehen, welche den Flur zusätzl. mit Tageslicht versorgen. Die Idee des linearen Gestaltungsprinzips wurde bei der Ausformulierung der Büromöbel , sowie bei den Beleuchtungselementen wieder aufgegriffen um einen einheitlichen, ruhigen Grundton zu erhalten. Die leichten Möbel von Vitra und USM unterstreichen das Entwurfskonzept.

Dieses Prinzip der Linearität passt gut zum Thema Klarheit, Einfachheit und Tradition einer kirchlichen Nutzung.

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