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Rifugio Merano
Rifugio Merano

Rifugio Merano

Über den Dächern der Kurstadt Stadt Meran – in den Fels gebaut

Planung/Bauleitung Lph 1-8 und Innenarchitektur: fabi architekten bda
Planungszeit: 10.2020 – 09.2021 Bauzeit: 03.2022 – 09.2022 Wohnfläche: 65 m²

Keine alpine Schutzhütte im herkömmlichen Sinn, sondern als persönlicher Schutzraum für Geist und Körper konzipiert, welcher bewusst Abstand zur Welt und ihrem hektischen Treiben herstellt. Am Küchelberg, rund 30 m über den Dächern der Kurstadt Stadt Meran, in der sich die Alpen mit mediterranen Strukturen und Lebensart mischen, ist die Souterrainwohnung eines ehemaligen Lungensanatoriums nur fußläufig erreichbar.

Geschützt durch die im Norden liegenden 3000er Gipfel der Texelgruppe, schweift der Blick nach Süden über die Stadt ins Unterland mit dem markanten Gantkofel und den dahinter liegenden Dolomiten, nach Osten zum Eingang ins Passeiertal und nach Westen ins Vinschgau. Dieser extrem sonnenverwöhnte Platz mit seinen über 300 Sonnentagen im Jahr hatte sofort unser Herz erobert. Trotz der starken Baufälligkeit schien uns der Ort der ideale architektonische Ausgangspunkt für unser Vorhaben – einen Rückzugsort zu schaffen – zu sein.

Sprichwörtlich aus dem Fels herausgemeißelt, liegen die Räume dreiseitig im Paragneis eingebettet. Der Fels wurde im Hauptraum Kochen-Essen freigestellt und als eine Art Naturbild inszeniert. Die ursprünglich lineare Raumaufteilung wurde sensibel beibehalten. So betritt man die zentrale Wohn-Ess-Küche direkt vom Zuweg, welcher durch offene bogenförmige Arkaden (Lauben) überdacht ist. Nach Osten gliedert sich der Rückzugswohnraum und nach Westen der Schlafraum und das innenliegende Bad an. Um die Sinne zu fokussieren formulierten wir unser architektonisches Konzept als eine „unkonstruierte alpine Einfachheit“ mit Zitaten der italienischen Moderne. Ein durchgängiger Bodenbelag aus grauem, rauhem Feinsteinzeug bildet die Basis für die Möbel aus dunklem Nussbaumholz, neben Klassikern von USM, Kartell, Artemide und Agape.

Bauphysikalisch bildete der Bestand eine große Herausforderung. Durch die Lage im Fels zwar ideal von allen Temperaturschwankungen abgepuffert, ist der ständige Feuchteeintrag erheblich. Nach der kompletten Entkernung und Erneuerung der tragenden Bauteile konnte durch konsequenten Einsatz offenporiger Naturmaterialien, eine perfekte Feuchteableitung und durch kontrollierte Be- u. Entlüftung ein stabiles Raumklima geschaffen werden.

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